Ich habe inzwischen eine ausreichend lange Zeit World of Warcraft (WoW) gespielt, um mir ein Bild von dem ganzen machen zu können. Grundsätzlich kann ich sagen, daß es wahnsinnig Spaß macht, in der Gegend rumzuturnen und dabei nicht alleine zu sein. Da sind Haufen an anderen Spielern unterwegs, man läuft ihnen an allen Ecken und Enden über den Weg. Man kann sich mit ihnen unterhalten, gemeinsam Aufgaben übernehmen und Monster verprügeln.
Nur eines fehlt mir: Die Story.
Spiele haben sich in den letzten Jahren von einfachen „Fange links an und laufe ganz nach rechts“ weiterentwickelt.
Ich spiele momentan auch noch Dungeon Siege (DS), und hier wird man am Anfang an der Hand genommen und mehr oder weniger linear von einem Ort an den nächsten gelockt, wo wieder ein bisschen mehr Story aufgedeckt wird. Das Spielprinzip ist das gleiche: Rumrennen, Aufgaben lösen, Monster kloppen. Was im Vergleich fehlt sind die Mitspieler. Es gibt auch keine Berufe oder Fertigkeiten wie Pflanzenkunde oder Angeln – und ein Haustier kann man sich auch nicht halten. Dafür gibt’s relativ häufig mal eine kräftigere Waffe und man kann mehrere Figuren gleichzeitig steuern.
Eine Story in WoW einzubauen wäre ziemlich schwierig, weil es sich um eine lebende Welt handelt, in der viele Spieler unabhängig voneinander bewegen können. Man bräuchte also eine Story für jeden, um zu verhindern, daß alle Spieler hintereinander her laufen – und sich vielleicht sogar ihre eigene Zukunft verraten. Das geht nicht. Ist schon jetzt mit den Quests ziemlich „unrealistisch“… „Warte mal, ich muß Hogger noch platt machen. Mist – jetzt hat der ihn zuerst tot gehauen. Dann muß ich halt warten, bis er wieder respawnt und dann hoffen, daß ich der erste bin, der ihn haut…“
Was besser ist? Schwer zu sagen. Jedenfalls werden Online-Spiele die Offline-Spiele nicht ersetzen können. Ich will meine Story haben – und sei sie noch so flach. Etwas seichte Unterhaltung am Abend nach der Arbeit muß schon sein…