Werbung im Internet – Was muss, das muss

Spiegel Online berichtet über eine Studie des PEW Project for Excellence in Journalism, dem ich als Anbieter von Inhalten im Netz nicht mehr zustimmen könnte:

Warum Online-Werbung wichtig fürs Web ist
Stellt man Internetnutzer vor die Wahl, ob sie Anzeigen akzeptieren oder für Informationen zahlen wollen, ziehen sie Werbung vor. Immer mehr User verweigern allerdings beides – und gefährden damit den Fortbestand kostenloser Angebote im Netz.

Das Betreiben von Webseiten kostet Geld. Vermutlich mehr Geld als viele Leute glauben mögen. Es ist im professionellen Bereich nicht mit einem 5 Euro Hosting-Paket bei 1&1 oder Strato getan. Alleine die Serverkosten – angefangen beim Kauf der Hardware über den Stromverbrauch bis hin zur dauerhaften Netzanbindung und Sicherung gegen Angriffe von Hackern – verschlingen eine Menge Geld. Dazu kommt, dass ja auch noch jemand die Seite mit inhalt füllen muss. Und je mehr Zeit derjenige dafür braucht, desto mehr muss er auch von der Seite leben können. Der Kühlschrank füllt sich ja nicht von alleine.

Und was passiert? Webseiten-Besucher, die von der geleisteten Arbeit profitieren, sind so dreist, dass sie die Werbung wegblocken. Dabei rede ich gar nicht mal von den Popups. Die finde ich auch nervig. Oder noch schlimmer Layer-Ads, insbesondere die, die nicht funktionieren. Nein, ich rede von der ganz normalen Banner- oder Textlink Werbung.

Das gipfelt in einer aberwitzigen Haltung, die nur durch eine Verstaatlichung des WWW und seiner Inhalteangebote umzusetzen wäre: 40 Prozent aller Deutschen fordern laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung GfK aus dem Dezember 2009, dass Angebote im Web sowohl werbefrei als auch kostenlos sein sollten.

Das ist natürlich völlig realitätsfern: Die Verbeamtung aller Webmaster und Online-Redakteure ist derzeit nicht geplant. Diese Grundhaltung aber befördert die Wahrnehmung, dass ein Ausblenden von Werbung eine legitime Form der Notwehr gegen eine vermeintliche Belästigung ist.

Ganz ehrlich – Leute, die Banner blocken, sind schuld daran, dass es Popup- und Layer-Werbung gibt. Denn die Werbeeinnahmen-Ausfälle müssen ja irgendwie kompensiert werden – also gibt es mehr Werbung. Und wenn das nicht mehr funktioniert dann wird das Internet halt kostenpflichtig. Also denkt noch mal drüber nach, ob ihr Banner wirklich blocken wollt.

(Zum Thema siehe auch Fieser-Admin.de)

Quergelesen 2010-03-21

Verschiedenes:

Computer & Internet:

  • Aus SelfHTML wird ein Wiki
  • Facebook überholt Google
    Facebook hat Google in der letzten Woche überholt, zumindest was die Zahl der Besuche (Visits) in den USA betrifft, vermeldet der Webanalysedienst Hitwise.
  • Die Rückkehr des Commodore 64
    Wie es nun aus zahlreichen Meldungen hervorgeht, möchte eine US-amerikanische Firma den wohlbekannten Commodore 64 (kurz C64) wieder zum Leben erwecken. Geplant sei ein neues, C64-ähnliches Modell, das den technischen Voraussetzungen des 21. Jahrhunderts entspricht.

Internet-Zensur:

Spiele für Erwachsene:

(oder: Die Schweiz liegt eindeutig in der Nähe von Bayern… Die haben sicher ein paar CSU-Politiker importiert…)

Zwangsabgaben:

Automatische Übersetzungen und Programmtitel

Automatische Übersetzungen sind doch immer wieder gut. Im Moment lache ich herzlich über einen Patch-Beschreibung auf der Webseite von Microsoft. Ziel des Updates war es, Programme mit Vista und Win7 kompatibel zu machen.

Beim automatischen Übersetzen der Programmtitel sind dann doch einige Perlen entstanden:

  • Jasc Paint Pro kaufen 8 (Jasc Paint Shop Pro 8 )
  • Tony Hawks Pro Spiralförmige 4 (Tony Hawks Pro Skater 4)
  • Kleine Toons – Buster und die Beanstalk (Tiny Toons – Buster and the Beanstalk)
  • Looney Merrie Sounds Internetverbindungsfreigabe animierte echten Puzzles (Looney Tunes Merrie Masquerades Animated Jigsaw Puzzles)
  • Bob den Ausdrucks-Generator (Bob the Builder)
  • Mythos II (Myth II)
  • Freddi Fish und die Groß-/Kleinschreibung von der fehlende Kelp Saatgut (Freddi Fish and the Case of The Missing Kelp Seeds)
  • Käfer Fehler (Beetle Bug)
  • Wird betroffenen ausgenutzt (Prey)
  • Im Vergleich zu Zombies Pflanzen (Plants vs. Zombies)
  • Stromversorgung Rangers geschickter Storm (Power Rangers Ninja Storm)

Manchmal sollte halt doch noch ein Mensch drübergucken – aber der kostet halt Geld 😉

Wer braucht schon Privatsphäre?

Es ist schon faszinierend, was man mit moderner Technik alles machen kann:

Golem beschreibt das System in wenigen Sätzen so:

Kernstück des Systems des Softwareunternehmens The Astonishing Tribe ist die Gesichtserkennungssoftware FaceLib. Das von dem schwedischen Unternehmen Polar Rose entwickelte Programm analysiert das Gesicht auf dem Foto und errechnet daraus eine digitale Signatur. Diese schickt Recognizr an eine zentrale Datenbank. Ist der Fotografierte dort erfasst, erhält der Nutzer dessen Daten wie Name und E-Mail-Adresse sowie Links zu seinen Profilen auf den verschiedenen sozialen Netzen. Die Links werden in Form von Icons in das Bild eingeblendet, die rund um den Kopf gruppiert werden.

Allerdings kommt mir bei so was dann doch der Gedanke: Sollte man wirklich alles tun, was man theoretisch tun kann? Golem zieht beispielsweise den Vergleich mit Poken. Mit denen hat man aber die Möglichkeit, selbst zu definieren, wer die Daten bekommt und wer nicht. Wenn ich mir das Video von Golem anschaue, dann sieht das bei recognizr eher so aus, dass man irgendwelche Leute „abfilmen“ und damit jeden identifizieren kann – zumindest jeden, der dort einen Account eingerichtet hat. Technisch ist das natürlich wahnsinnig interessant. Aber selbst mir – als jemand, der eigentlich recht offen mit kontrollierter Datenabgabe umgeht – kommen da ziemliche Datenschutz-Zweifel… Ich wollte das glaub ich nicht…

Filter und Sperren sind sinnvoll?

Ich liebe gute Argumente…

ZEIT ONLINE: 5. Es wird immer Wege geben, Sperren zu umgehen. Wie wichtig ist Aufklärung der Nutzer, zum Beispiel für Kinder in der Schule?

Sid_2010: Sperrungen können nicht umgangen werden, wie das Beispiel China zeigt.

Sid_2010: Zu 13. und 14.: Wir fördern mit EU-Geldern und GEZ-Gebühren viele Projekte, insbesondere an Schulen.

Können wir bitte sicherstellen, dass von den durch mir/uns gezahlten GEZ-Gebühren nichts an diese Initiative geht? Bitte? Im Ernst?

Mehr im Interview mit „Insafe“ auf Zeit.de.

Quergelesen 2010-01-17

Computer & Internet:

  • Google Docs als Sharehoster
    Googles Online-Office „Text & Tabellen“, besser bekannt unter seinem ursprünglichen Namen Google Docs, wird demnächst die Speicherung von beliebigen Dateien ermöglichen. Einzige Einschränkung ist, dass diese Dateien nicht größer als jeweils 250 MByte sein dürfen; der gesamte verfügbare Speicherplatz soll Berichten zufolge 1 GByte betragen. (siehe auch golem.de)
  • Google erwägt Rückzug aus China
    Der Internetkonzern Google will sich nicht länger der chinesischen Zensur beugen und nimmt dafür sogar einen Abzug aus dem größten und am schnellsten wachsenden Internetmarkt der Welt in Kauf. (siehe auch TechCrunch, Netzpolitik, Verivox, Golem)

Games:

  • FDP: Killerspiele verbieten ist völlig sinnlos
    Thema einer kürzlich stattgefundenen Debatte war die wiederholte Forderung der CSU nach einem Verbot der sogenannten Killerspiele. Wer auch immer das durchsetzen will, müsse eine ungeheuerliche Überwachungsmaschinerie in Gang setzen, so ein Abgeordneter der FDP.

Fernsehen & Medien: