Ich habe mich die letzte Zeit ziemlich viel Zeit mit Sommer- und Normalzeit beschäftigt. Ausserdem mit Zeitzonen, aber dazu komme ich ein anderes mal.
In dem Zusammenhang bin ich auch mit einiger Theorie in Berührung gekommen. Man muß ja auch wissen, womit man es zu tun hat.
Erst mal das, was jeder weiss: Die Sommerzeit (engl.: Daylight Saving Time) ist die Zeit, in der die Uhren um eine Stunde vorgestellt werden. Im Herbst werden die Zeiten dann wieder zurückgestellt. Die Zeit ist dann aber nicht die „Winterzeit“, sondern die „Normalzeit“ – weil die Uhren rein theoretisch in dieser Zeit richtig, also normal laufen.
Die Umstellung von Normalzeit auf Sommerzeit erfolgt in Deutschland in der Nacht auf den letzten Sonntag im Monat März um 2 Uhr. Die Uhren werden in dem Moment auf 3 Uhr vorgestellt. Zurück geht’s am letzten Sonntag im Monat Oktober, wo wir die geklaute Stunde wieder zurückbekommen, also die Uhren in dem Moment, wo sie 3 Uhr erreichen wieder auf 2 Uhr zurückgestellt werden.
Übrigens wird diese Umstellung in gesamt Europa gleichzeitig durchgeführt. Und gleichzeitig bedeutet gleichzeitig. Die Zeiger in Großbritannien drehen sich also im gleichen Moment wieder zurück wie die in Deutschland – auch wenn dort erst 1 Uhr ist. Ebenso in Osteuropa, wo schon eine Stunde später ist.
Es gibt diverse andere Regelungen auf der Welt. Die USA fangen seit diesem Jahr beispielsweise am zweiten März-Sonntag an und es geht durch bis zum ersten Wochenende im November.
Logischerweise sieht die Sache auch auf der Südhalbkugel anders aus – da ist ja dann Sommer, wenn bei uns Winter ist.
Diverse Staaten verzichten ganz auf die Sommerzeit. Insbesondere in Äquatornähe, wo zwischen Sommer und Winter kaum ein Unterschied bei der Tageslänge besteht.
Wozu das ganze? Die Idee ist, dass dadurch, dass man früher aufsteht, weil ja schon hell ist, und dadurch mehr vom Tageslicht hat, also weniger künstliches Licht benutzen muss – was Energie spart. Allerdings hat sich irgendwann rausgestellt, dass vielleicht etwas Strom durch weniger beleuchtung gespart wird. Auf der anderen Seite ist’s eine Stunde früher auch noch kälter, womit mehr geheizt wird – was die Einsparungen wieder reduziert…
Etwas erschwerend kommt dazu, dass man als „Zeitzonen-Westseiten-Bewohner“ laut biologischer Uhr sowieso schon eine Stunde weniger hat als die „Zeitzonen-Ostseiten-Bewohner“. Um bei der biologischen Uhr zu bleiben: Bei Wikipedia kann man lesen – wenn auch ohne Quellenangabe – dass der menschliche Körper teilweise Monate braucht, um sich an die Sommerzeit anzupassen.
Von Kühen, die auf ein mal eine Stunde früher Milch geben sollen, mal ganz zu schweigen…
Für die ganz harten gab’s übrigens 1947 auch noch eine Hochsommerzeit, in der von Mitte Mai bis Ende Juni noch mal eine weitere Stunde weggenommen wurde.
Ach, es sei übrigens zu erwähnen, dass wir die Sommerzeit einem Briten zu verdanken haben: William Willett hatte 1905 die Idee… Und das gemeine: Er starb 1915 und durfte nicht mehr miterleben, wie 1916 die ersten Opfer die Früchte seiner Idee erleiden mussten…
Wer mehr erfahren will:
– Sommerzeit bei Wikipedia
– Welches Land hat wann Sommerzeit?
– Zeitumstellung bei Jörg Müller